|
"Ein
kapriziöses Früchtchen" nannte einmal eine Zeitung
die Olive in ihrem Artikel über "Il Poggetto" und
die Erntefreuden.
Kapriziös, weil sie sich beim Abnehmen gern ziert. Da hilft
kein Schütteln, sie klammert sich an den Zweigen fest.
Früher benutzten die Bauern zum Abstreifen der Oliven einfach
ihre Hände, das verursachte Hornhaut, Schrunden und rissige
Hände. Damit unsere Hände zart bleiben, greifen wir
zur Zange. Unsere Bio Oliven nehmen uns das nicht übel,
denn sie erleiden keinen Schaden, weil die glatte Kunststoffbeschichtung
der Zangenbacken für ihr schonendes Abstreifen sorgt.
Blätter
und Ästchen dürfen dagegen am Baum verweilen, die Zange
lässt sie unbeschadet durchrutschen. Und falls doch welche
durchgehen, nützt es ihnen nichts, zur Ölpresse kommen
sie nicht mit, denn vorher werden sie wieder ausgeklaubt.
Damit keine Oliven dabei im Gras verschwinden, lässt man sie
in ein Netz purzeln, das erst unmittelbar vor der Ernte eines Baums
ausgelegt wird. Bei starken Herbststürmen kann es allerdings passieren,
dass so manch Früchtchen sich nicht mehr halten kann und zu
Boden stürzt. Da muss es dann auch liegen bleiben. Gierige
Enzyme sorgen nämlich sofort für die Erhöhung des
Säuregrads im Öl. Und das mögen wir nicht.
Umso
lieber mögen unsere Schafe die überreifen Früchte,
die sie schnell im Gras ausfindig machen und mit Begeisterung futtern.
Neben dem Laub der abgeschnittenen Olivenzweige ist das die Leib-
und Magenspeise der sanften Vierbeiner.
|
|
|
Die
Erträge der mühsamen Arbeit: Aus 100 kg Bio Oliven gewinnen
wir 16 Liter Öl. Das entspricht der Ernte von 8 Bäumen.
Doch mit diesem Ergebnis können wir nicht jedes Jahr rechnen.
Fehlender Regen im Frühjahr, zu große und lang andauernde
Hitze im Sommer, Stürme im Herbst, oder die Olivenfliege,
die sich bei für sie günstigen Wetterbedingungen
ausbreiten kann, können für Produktionsausfälle
sorgen. |
|